Am 28.07.2016 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) den Antrag auf Förderung des Kooperationsnetzwerks „UseCO2“ bewilligt. Die insgesamt 18 Netzwerkpartner entwickeln biotechnologische und chemisch-physikalische Verfahren, um das durch Industrieprozesse entstehende oder auch in der Luft vorhandene Kohlendioxid (CO2) zu binden und als Ausgangsrohstoff für nachhaltige Produkte zu verwenden.
Das „Klimagas“ CO2 und seine Anwendung
Jedes Jahr setzt der Mensch allein durch seine Aktivitäten weltweit mehr als 30 Milliarden Tonnen COCO2 in die Atmosphäre frei. Der klimaschädliche Stoff entsteht unter anderem als Nebenprodukt während der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Als Treibhausgas wird COCO2 entscheidend für den Klimawandel verantwortlich gemacht. Aus diesem Grund ist es von großer ökologischer und wirtschaftlicher Bedeutung, den weiteren Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu reduzieren.
Um Kohlendioxid nutzbar zu machen, also um es zum Beispiel zu den vielseitig einsetzbaren Basischemikalien Methan oder Methanol umzuwandeln, wird eine verhältnismäßig große Energiemenge benötigt. Diese Herausforderung nehmen die „CO2“-Partner an und arbeiten daran, wirtschaftliche und gleichzeitig umweltfreundliche Lösungen zu finden.
„Die Natur hat mit der Photosynthese schon vor einigen Milliarden Jahren effiziente Wege zur Nutzung von COCO2 geschaffen.“ sagt B. U.-Wilhelm, Geschäftsführer der beteiligten bbi-biotech GmbH. Das Spezialunternehmen mit Sitz in Berlin bietet mit seinen Bioreaktoren und Fermentern Anlagen an, die in allen Sparten der Biotechnologie Anwendung finden. „Mit der xCUBIO-Serie haben wir eine technologische Plattform, auf der wir an neue Ideen des Netzwerks angepasste Systeme funktionsbereit erstellen können.“ so Herr Wilhelm weiter. Neben den schon bestehenden Algen- bzw. Photobioreaktoren vom Typ xCUBIO phar seien auch anaerobe Anwendungen denkbar, in denen noch ältere Archae-Bakterien genutzt werden. „Diese Spezialisten nutzen dann z.B. Wasserstoff zusammen mit COCO2 als Rohstoff. Deren Biomasse könnte weiter genutzt werden.“
Über das ZIM-Kooperationsnetzwerk „CO2“
Im ZIM-Kooperationsnetzwerk „CO2“ arbeiten Partner aus Industrie und Wissenschaft unter Koordination der IBB Netzwerk GmbH an dem gemeinsamen Ziel, CO2 anstatt Erdöl, Kohle oder Erdgas als Ausgangsstoff für Produkte des täglichen Bedarfs einzusetzen. CO2 soll als nachhaltige Kohlenstoffquelle genutzt werden, um daraus z.B. Basis- und Spezialchemikalien oder Kraftstoffe zu produzieren. Dazu kommen chemische, physikalische oder biotechnologische Prozesse zum Einsatz. Die entstehenden Produkte können entweder direkt oder nach weiteren Verarbeitungsschritten verwendet werden. Das Netzwerk unterstützt somit den Wandel von einer erdölbasierten zu einer nachhaltigeren Gesellschaft.